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19.07.2018

CD des Monats: Albert Cummings – Live at the '62 Center


Ein neues Live-Album von einem Ausnahmegitarristen und Sänger, der nach wie vor – noch – nicht die Bekanntheit geniesst, die ihm schon längst gebührt.

Albert Cummings stammt aus New England (USA) hat ein Konzert mitgeschnitten, das er in seiner Heimatstadt Williamstown (MA) gespielt hat. Über eine Stunde High-Energy Blues und Bluestock vom Allerfeinsten. Bei Albert hat man immer das Gefühl, dass doch im Laufe eines Konzertes die Energie nachlassen müsste. Nicht bei ihm. Er wird daher auch ein wenig mit Stevie Ray Vaughan verglichen, seinem grossen Vorbild. Auf Live at the ’62 Center spielt er Stücke seiner letzten Alben. Die Fans von intensiver von Gitarrenspiel geprägter Musik kommen voll auf ihre Kosten. Im Gegensatz zu seinen Peers wie ein Walter Trout oder ein paar englische Bluesgitarristen spielt Albert jedoch nicht einfach eine Vielzahl von Noten oder versucht sich in Artistik, um zu beweisen, wie viele Noten und vor allem wie schnell er diese spielen kann. Seine Songs sind geschmackvoll und wollen nicht aufgrund schneller Gitarrenläufe überzeugen. Das Album ist hervorragend aufgenommen. Natürlich kann Albert Cummings auch virtuos Gitarren spielen. Er muss es sich und dem Publikum nur nicht andauernd beweisen. Albert gänzt aber auch mit seiner Stimme. Die zwölf Stücke der CD sind nie langweilig und man hört seinem Spiel und jenem seiner Band an, das sie Spass haben und schon lange zusammen unterwegs sind.

Albert Cummings hat mit Grössen wie B.B. King, Johnny Winter oder Buddy Guy gespielt. Auf der CD spielt er im Quartet mit zwei Back-up-Sängerinnen. Vom Opener ‘500 Miles’ mit seinen Shuffles bis zur Upbeat-Nummer “Finally in Love” oder der Stevie Ray-ähnlichen Nummer ‘No Doubt’ überzeugt Albert mit seiner Energie, seiner Leidenschaft und tollem Gitarrenspiel und seiner starken Blues-Stimme. Albert kann aber auch anders. Mit ‘Sweet Love’ fährt er etwas zurück und macht Platz für eine ruhigere Bluesnummer. Beim Hören hat man sogar einmal das Gefühl, die grossartige Band Little Feat zu hören. Auf keinen Fall eine schlechte Referenz. Im Gegenteil. Auch Boogie-Woogie hat er drauf, der Boogie-Woogie-Fetzer ‘Up Your Sleeve’ ist mitreissend und schlicht grossartig. Das Album endet schliesslich mit einem weiteren Cummings-Original ‘Glass House’, der ein wenig an die Allman Brothers erinnert.

Und für Konzertbesucher und Fans von Albert Cummings: Er wird - im Quartet - am 4. und 5. Juni 2021 exklusiv bei Groove Now auftreten.

https://albertcummings.com/


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